Vielen Dank ;)
Getrieben von Wut und Hass ritt Michonne durch die toten Wälder. Zumindest hörte und fühlte es sich so an. Kein Vogel zwitscherte, kein anderes Tier gab irgendeinen Laut von sich. Das einzige was man hören konnte, waren die Hufe des Pferdes, welches sich in den Laub bohrten. Ihre Wut auf den Governor hatte ein Level erreicht, wo sie Blind für alles war und die Gruppe in regelmäßigen Abständen verließ.
In Stich lassen, dachten Andere. Auch wenn sie es nicht laut aussprachen, wusste Michonne nur zu gut, was sie über sie dachten. Doch es war ihr egal. Sie war schon immer ein Einzelgänger gewesen und würde es auch bleiben. Sich an andere Menschen zu gewöhnen, hieß nur, diese beim sterben zu zusehen, denn das taten sie immer. Sterben!
Das einzige was derzeit zählte war der Tod des Governor. Wie ein Ratte konnte dieser flüchten und wie eine gemeine Ratte hatte er den Tod von Andrea zu verantworten. Es war eine grausame und bestialische Aktion gewesen. Kein normaler Mensch hätte einen lebenden Menschen mit einem Beißer in einem Raum gesperrt. Nur ein Mensch ohne Gewissen und Verstand war dazu in der Lage. Schnell hatte sie raus gefunden, dass der Governor dies war, aber Andrea, ihr beste Freundin, wollte dennoch in dieser falschen Stadt bleiben. Auf den ersten Blick war es der Himmel auf Erden gewesen, doch je weiter man hinter dieser Fassade blickte, um so mehr sah man, dass diese Menschen gefangene waren.
Die Sonne neigte sich dem Boden entgegen. Zeit zurück zu kehren. Ein Blick auf die Karte verriet ihr, dass sie nicht weit vom Gefägnis entfernt war. Sie würde zurück kehren. Eine weitere Stadt konnte sie ausschließen.Sie hatte keinen Governor gefunden. Noch immer hielt der Wunsch der Rache sie auf Trab. Andrea zu rächen war zur obersten Priorität geworden. So schlimm, dass sie die zarten Bande der Freundschaft, die sie geknüpft hatte, das Vertrauen, welches sie sich erarbeitet hatte, aufs Spiel setzte. Doch irgendwann würde sie ihr Rache bekommen. Irgendwann würde ihr Schwert sich durch das Fleisch des Governors bohren. Nein, sie würde ihn nicht einfach enthaupten. Sie würde ihn leiden lassen. Qualvoll sollte er sterben und wenn sie den Chance dazu bekam, dann würde sie ihn ein paar Beißer zum Fraß vorwerfen. Doch gerade das Schicksal machte ihr einen Strich durch die Rechnung und somit zog sie an den Zügeln, brachte das Pferd dazu sich zu drehen, drückte ihre Fersen in dessen Flanken und ritt in einem schnellen Galopp dem Gefängnis entgegen.